Die Trauerphase ist eine schwierige Zeit und es kann sein, dass Sie sich Fragen stellen, über die Sie vorher noch nie nachgedacht haben. Das ist völlig normal und Teil des Trauerprozesses. Wir möchten uns in diesem Beitrag einer Frage widmen, die bei Trauernden immer wieder aufkommt: Spürt ein Toter die Einäscherung?
Zunächst vorweg: Vor der Einäscherung muss der definitive Tod mindestens zweimal eindeutig festgestellt werden. Sie können also sicher sein, dass die Person bei Einäscherung wirklich verstorben ist.
Die Antwort auf die Frage, ob ein Toter die Einäscherung spürt, lautet also: Nein, Tote spüren die Einäscherung nicht!
Was passiert mit der Seele wenn man verbrannt wird?
Grundlegend gibt es keine Studien oder wissenschaftliche Berichte zu diesem Thema. Der Begriff der Seele wird in all unseren Kulturen und Religionen unterschiedlich aufgefasst. Es gibt diverse Theorien darüber was die Seele ist, oder was mit ihr nach dem Tod passiert, sodass es einem selbst überlassen ist, welcher Ansicht man glauben schenkt.
Im Allgemeinen wird Seele als unsterblich angesehen und existiert bereits vor der Geburt eines Menschen. In den meisten Glaubensarten ist die Seele von Schmerzen und irdischen Leiden befreit, wenn sie die menschliche Hülle verlässt. Doch zu welchem Zeitpunkt verlässt die Seele den Körper? Hat die Seele den Körper vor der Feuerbestattung bereits verlassen, oder wird sie mit verbrannt?
Im Buddhismus wird davon ausgegangen, dass die Seele durch die Feuerbestattung die Möglichkeit bekommt, den Körper schnell verlassen zu können. Demnach würde die Seele den Körper also vor der Feuerbestattung verlassen, und keinen Schmerz empfinden. Ebenso wird in anderen Kulturen davon ausgegangen, dass die Seele ein einzigartiges Wesen ist, aber kein bestehender und greifbarer Teil unseres Körpers und Organismus wie andere Organe oder Körperteile. Somit würde die Seele also nicht verbrannt werden, und je nach Glauben, zum Beispiel in einem neuen Körper weiterleben können.
Welche Voraussetzungen müssen vor der Einäscherung gegeben sein?
Um sicherzugehen, dass ein Toter auch wirklich verstorben ist, müssen für die Verbrennung ein paar Voraussetzungen erfüllt sein:
- Erste Leichenschau mit eindeutiger Feststellung des Todes.
- Eindeutige Identifikation der Leiche.
- Zweite Leichenschau durch Amtsarzt und eindeutige Feststellung der Todesursache (Ausschluss unnatürlichen Todes, ansonsten ggf. Obduktion)
- Mindestens 48 Stunden seit Feststellung des Todes vergangen.
- Willenserklärung zur Einäscherung des Verstorbenen oder Bestattungspflichtigen
Wie läuft die Einäscherung ab?
Welche Kleidung oder Gegenstände mit dem Toten verbrannt werden dürfen, hängt vom Krematorium ab. Dies muss vorher geklärt werden. Beim Verbrennungsprozess fängt zunächst der umliegende Holzsarg Feuer, dann Haut und Haare. Anschließend die Muskeln und zuletzt verfallen die Weichteile und die Knochen verkalken.
Abschiednahme nach der Einäscherung
Manchmal ist es schwer vorstellbar, dass in dieser kleinen Urne die sterblichen Überreste eines geliebten Menschen sind. Tatsächlich bleiben nach der Verbrennung lediglich Asche-Reste mit einem Gewicht von ca. drei Kilogramm übrig.
Darf ich eine Urne mit nach Hause nehmen?
Bei einer Trauerfeier mit Urne ist es oft hilfreich, ein Bild des Verstorbenen aufzustellen. Es wird auch immer beliebter, Videos oder eine Slideshow mit Bilder via Beamer während der Abschiednahme laufen zu lassen. Viele Räumlichkeiten bieten diese Möglichkeit mittlerweile an.
Der Trauerprozess
Der Trauerprozess braucht viel Zeit. Daher ist es für manche Menschen wichtig, einen Ort zu haben, an dem der geliebte Mensch liegt. Deswegen entscheiden sich noch immer viele für ein Reihengrab, statt für eine anonyme Urnenbestattung. Auch Bestattungswälder bieten einen ruhigen Ort für die letzte Ruhestätte. Sie bieten oft die Option, dass man weiß, unter welchem Baum die Urne vergraben wurde.
Für andere ist das Gefühl von Freiheit wichtig und sie möchte, dass der oder die Verstorbene überall und nirgendwo ist. Da in Deutschland das Verstreuen oder Verwehen von Asche gesetzlich nicht gestattet ist, bleibt hierfür die Option der Seebestattung. Eine spezielle Seeurne wird dabei an einer dafür vorgesehenen Stelle ins Wasser gelassen und zersetzt sich innerhalb weniger Stunden bis Tage.
In Deutschland darf die Urne nicht zu Hause aufgestellt werden. Hier helfen sogenannte Andenken-Urnen. Ihnen darf, auch partiell, keine Asche enthalten sein, aber Haarsträhnen, Fotos oder Lieblingsgegenstände des geliebten Menschen sind möglich.
Krematorium wählen
Viele Krematorien beantworten Fragen zur Einäscherung und zum Ablauf. In Deutschland gibt es über 160 solcher Institutionen. Ein Vergleich lohnt sich, denn Krematorien unterscheiden sich nach Service und Preisen. Oftmals wählt der Bestatter die Einrichtung, mit der er zusammenarbeitet. Es ist aber auch möglich, hier eigene Wünsche zu äußern.