Geschichte der Feuerbestattung
Die Feuerbestattung ist eine Grundform der Bestattung und weist eine Reihe von Varianten des Umgangs mit der Asche auf, die beim Verbrennungsvorgang zurückbleibt.
Bei der Feuerbestattung wird der Leichnam – in Deutschland ausschließlich in einem Krematorium – verbrannt. Neben der Erdbestattung ist die Feuerbestattung historisch schon lange weit verbreitet. In Mitteleuropa war die Verbrennung schon in der Bronzezeit eine gängige Bestattungsform. Mit dem Christentum und dem darin enthaltenen Glauben der leiblichen Auferstehung wurde die Feuerbestattung abgelehnt und nur noch bei Strafen in Form des Scheiterhaufens verwendet.
Die erste offizielle deutsche Verbrennung in der Neuzeit fand 1878 in Gotha statt. Aber erst 32 Jahre danach, 1906, wurde die Feuerbestattung auf deutschem Boden erlaubt.
Besonders nach der Wende erfreute sich die Feuerbestattung in Deutschland immer größerer Beliebtheit und mittlerweile ist die Feuerbestattung schon in vielen Regionen die primäre Bestattungsvariante.
In Verbindung mit der Feuerbestattung kommt oft die Frage auf, ob die verstorbene Person die Einäscherung spürt. Ob die verstorbene Person Schmerzen bei der Einäscherung spürt wird in folgendem Beitrag ausführlich beantwortet: Spürt ein Toter die Einäscherung?
Ablauf einer Kremation – Aschekapsel und Urne
Wie lange dauert die Kremation?
In einem Krematorium wird der Leichnam in einem – meist einfachen – Sarg verbrannt. Eine Einäscherung nur mit einem Leichentuch ist nicht möglich.
Die Verbrennung findet heutzutage bei Temperaturen um 900 °C statt, die alle wesentlichen Teile des Körpers einäschert. Je nach Körpergewicht dauert die Einäscherung ungefähr 1,5 Stunden. Nach einem Aussiebevorgang, der Metallteile und Unbrennbares aussortiert, werden die Überreste zermalmt und anschließend in eine sogenannte Aschekapsel gefüllt. Die Aschekapsel dient nur der Aufbewahrung der Asche und wird meist versiegelt.
Dabei dient die Aschekapsel einem rein praktischen Nutzen. Zur Dekoration ist eine besondere Urne, eine Schmuckurne, eher geeignet. Die Aschekapsel liegt dann in der Schmuckurne. Oder die Asche wird in ein Tuch/Säcken umgefüllt und direkt in die Schmuckurne gegeben.
Nach der Einäscherung muss in Deutschland die Aschekapsel dem Bestattungsunternehmen übergeben werden. In Österreich und in der Schweiz ist es auch möglich die Asche privat abzuholen und die Urne mit nach Hause zu nehmen. Anschließend wird die Aschekapsel in eine gängige Urne, auch Schmuckurne genannt, gelegt und innerhalb der Fristen beerdigt.
Welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen für eine Kremation, wie viele Tage zwischen dem Tod und der Kremation liegen und wie viel eine Kremation kostet erfahren Sie hier.
Wahl der Urne – Bio Urnen immer weiter verbreitet
Wird die Urne ins Erdreich verbracht, ist meist eine Bio Urne erforderlich, welche sich in der vorgeschriebenen Liegezeit vollständig auflöst.
Je nach Friedhof können aber auch Metall Urnen oder Keramikurnen verwendet werden.
Mittlerweile hat sich der Markt für Bio Urnen aber soweit entwickelt, dass die meisten Urnen grundsätzlich Bio Urnen sind und damit die Materialfrage beim lokalen Friedhof nicht mehr von Relevanz ist.
Persönliche Meinung der Autorin:
Ich persönlich empfinde den Trend zu immer wachsenden Zahlen der Feuerbestattung als zeitgemäß und akzeptabel. Viele Familien leben mittlerweile auf verschiedene Orte, ja auch Länder, verteilt. In diesen Fällen stellt sich die Grabpflege als problematisch oder sehr kostspielig dar. Wenn ich an meine eigene Bestattung denke, ist mir besonders der Aspekt des möglichst geringen Aufwand für die Hinterbliebenen wichtig. Eine Bestattung in einem Urnenwald bietet beispielsweise einen Ort zum Trauern, bedarf allerdings keinerlei Pflege. Das wäre für mich eine optimale Lösung und bin daher dankbar für Möglichkeiten wie die Feuerbestattung.
Kleine Auswahl an Bio Urnen