Der Zerfallsprozess einer Bio Urne
Der generelle Zerfall einer Urne ist ein chemischer Vorgang. Er hängt von Faktoren wie Boden, Material der Urne und Witterungsbedingungen ab. Alle Urnen lösen sich mit der Zeit auf. Man könnte daher sagen alle Urnen sind biologisch abbaubare Urnen. Bei einigen Materialien dauert es länger als bei anderen. Wenn Sie eine Bio Urne kaufen, dann zersetzen sie sich schneller und hinterlassen keine umweltschädlichen Rückstände.
Wann zerfällt eine Bio Urne?
Jede Bio Urne durchläuft unter der Erde einen bestimmten Prozess des Zerfalls. Bei jeder Art von Materialien tritt dieser Prozess ein, es gibt lediglich Unterschiede in der Dauer des Zerfalls. Dies ist abhängig davon, aus welchem Material die Bio Urne besteht. Bei der Auswahl der Urne kann es ein Aspekt sein, ob es sich um eine Bio Urne, eine Holzurne oder eine andere abbaubare Urne handelt. Wir arbeiten bei unseren Bio Urnen mit Flüssigholz.
Die schematische Darstellung verdeutlicht den Prozess der Bio-Urne. Zerfall ist hier ein entscheidender Bestandteil. Insbesondere bei der Baumbestattung nährt die verrottete Urne wieder den Boden für den Baum und weiteres Wachstum.
Wie lange eine Bio Urne benötigt, um im Boden zu zerfallen, hängt stark mit den Bodeneigenschaften zusammen. Grundsätzlich dauert der Zerfall einer Bio Urne zwischen 5 und 15 Jahren. Dabei beschleunigen sandig luftige Böden den Prozess. Wohingegen Lehm und stehendes Wasser den biologischen Abbau verlangsamen.
Wie wird Holz zur Urne?
Damit aus Holz eine Urne wird, muss zunächst ein Baum gefällt werden. Dieser kann anschließend auf unterschiedliche Arten verarbeitet werden. Für eine Baumstammurne oder Wurzelholzurne wird das Rohmaterial des Baumes weiterverarbeitet. Für eine gegossene Flüssigholzurne wird der Baum zunächst zu Pellets verarbeitet. Die Pellets werden dann in eine Spritzgussform gefüllt. So können Bio Urnen nahezu jede Form annehmen.
Wie lange hält eine Urne in der Erde?
Je nach Boden und Witterungsbedingungen können Zeiten deutlich variieren. In luftigen Sandböden ist der Prozess deutlich schneller als z. B. in Lehm. Aus diesem Grund sind auch die Ruhezeiten von Friedhöfen je nach Bodenbeschaffenheit unterschiedlich.
Material der Urne | Haltbarkeit bei Beisetzung in der Erde |
Flüssigholz | zerfällt durchschnittlich nach 5-8 Jahren |
Buchenholz | 5-15 Jahre |
Baumstamm-Urne | Ca. 15 Jahre |
Vale Urnen (Zellulose Basis) | 2-5 Jahre |
Urnen für Seebestattungen | 1-10 Wochen |
Metall | 20 bis zu 200 Jahre |
Marmor Urne / Glas Urne | Unbegrenzt |
Bei Baumstammurnen und Wurzelholzurnen wird das Rohmaterial (der Baum) von versierten Schreinern weiter verarbeitet. Es wird gesägt, geschliffen und gebeizt, um ein vollkommenes und naturverbundes Produkt zu schaffen. Erfahren Sie mehr über die Feuerbestattung und den Weg vom Krematorium zur Bio Urne.
Wenn ein Baum wächst, lagert er in den Holzzellen sogenanntes Lignin ein. Später fällt dieser Rohstoff beispielsweise bei der Papierproduktion als Beiprodukt wieder ab. Darauffolgend kann das Lignin durch Drucke und Wärme zu einem Granulat oder auch Pellets für Flüssigholz verarbeitet werden. Anschließend lässt sich dieses Flüssigholz in jede beliebige Form bringen. Auch Schüsseln, Möbeln und Schuhe könnten daraus gefertigt werden. Flüssigholz wird auch als umweltfreundliche Alternative zu Plastikprodukten gehandelt.
Wie werden biologisch abbaubare Urnen zu Erde?
Urnen werden bei der Beisetzung mitsamt der Asche in die Erde eingelassen. Hier beginnt der Zersetzungsprozess. Dafür ist eine Mischung aus Feuchtigkeit und Sauerstoff notwendig. Das Lignin in der Bio Urne kann unterschiedliche chemische Zusammensetzungen haben, je nachdem welcher Baum zugrunde lag und welche Komposite im Verarbeitungsprozess ergänzt wurden.
Auch der Boden kann unterschiedliche Bestandteile enthalten. So enthält mancher Boden mehr Sand, anderer mehr Torf oder Lehm. Meistens werden Friedhöfe auf Böden errichtet, die den Zersetzungsprozess ideal vorantreiben. Hier spielt auch das Wetter eine große Rolle. Zu lange trocken darf der Boden nicht sein. Es sollte aber in sechs Fuß Tiefe auch kein Wasser stehen.
Wie tief kommt eine Urne in die Erde?
Eine Urne ist meist zwischen 70 und 90 cm tief in der Erde. Die genaue Tiefe ist in der jeweiligen Friedhofsordnung festgelegt.
Schlussendlich lässt sich bei so vielen Unterscheidungsfaktoren ein typischer Zerfallsprozess chemisch nicht klar darstellen. Doch eines ist allen gemein: Die Bestandteile der Flüssigholzurne werden komplett wieder dem Boden zugeführt und fügen ihm keinen Schaden hinzu. Deshalb sind Flüssigholz-Urnen auch auf Waldfriedhöfen kein Problem und hier als biologisch abbaubare Urnen gern gesehen.
Urnen Allgemein
Auf vielen Friedhöfen sind biologisch abbaubare Urnen Pflicht. Die Urne ist das Gefäß, welches die Kremationsasche beinhaltet. Allerdings gibt es zwei Arten von Urnen: die Aschekapsel und die Schmuckurne. Nachdem Verbrennungsprozess im Krematorium wird die Asche in die Aschekapsel gefüllt. Hierfür stellen Krematorien diese Kapseln bereit. Aber sie sind sehr schlicht. Schließlich ist die Aschekapseln nur ein Mittel zum Zweck. Sie wird soll in die schöne Schmuckurne eingelassen werden. Die Schmuckurne ist das Dekorationsgefäß, welches man bei Beerdigungen oder in anderen Ländern auf dem Kaminsims sieht. Urnen zu Hause sind in Deutschland nicht erlaubt.
Nach der Liegezeit sind die meisten Urnen verrottet und die Asche wird wieder dem natürlichen Kreis des Lebens zugeführt. Für die meisten Erdbestattungen sind nur Urnen erlaubt, die sich zu 100 Prozent innerhalb der Liegezeit zersetzen. Sollte dies einmal nicht der Fall sein und es sind noch Überreste vorhanden, nachdem das Grabnutzungsrecht abgelaufen ist und die Grabstätte neu angelegt werden soll, so ist der Umgang mit den Überresten je nach Friedhof unterschiedlich. Entweder gibt es ein unterirdisches Urnenregal, die Reste werden auf einem Gemeinschaftsfeld erneut verstreut oder die Reste werden ein Stück tiefer vergraben als das neu ausgehobene Grab. Auch eine Umbettung ist oftmals möglich. Der Eigentümer der Grabstätte wird im Normalfall von der Friedhofsverwaltung vor Ablauf des Grabnutzungsrechts kontaktiert und es wird gemeinsam besprochen, wie das weitere Vorgehen ist. Was passiert mit einer Urne nach der Liegezeit?
Im Allgemeinen, wenn von einer Urne gesprochen wird, ist eine Schmuckurne gemeint. Manche Urnen vereinen die Funktion der Aschekapsel und der Schmuckurne, beispielsweise die Schwarzwaldurne. Normalerweise sind aber in Deutschland Aschekapsel und Schmuckurne getrennt.
Urnen werden aus diversen Materialien gefertigt:
• Urnen aus Metall
• Holzurnen
• Keramik Urnen
• Bio Urnen
• Urnen aus Wurzelholz
Nicht biologisch abbaubare Urnen: Was passiert mit Metallurnen und Keramikurnen
Metallurnen bilden mit der Zeit Roststellen und führen so über einen längeren Zeitraum zur vollständigen Zersetzung der Urne. Hingegen bei Keramik Urnen wird mit Sollbruchstellen gearbeitet. Ebendiese Bruchstellen lassen die Urne ebenfalls im Laufe der Zeit zerfallen. Dies geht aber oft nicht schnell genug. So zersetzt sich die Urne nicht innerhalb der Liegezeit.
Weil Rost ins Grundwasser sickern kann oder sich Friedhofsangestellt beim Graben an Resten von Keramikscherben schneiden können, sind diese Arten der Urne zwar im Prinzip biologisch abbaubar, aber trotzdem auf vielen Friedhöfen nicht mehr erlaubt.
Was passiert mit einer Urne in einer Urnenwand/ Kolumbarium?
Normalerweise werden die Nischen in einer Urnenwand mit Glas oder Stein verschlossen. Dadurch wird der normale Degenerationsprozess einer Bio-Urne unterbunden. Korrosion bei Metallurnen, oder die Zersetzung bei Holzurnen ist auch extrem verlangsamt. So ist nach den gängigen 20 Jahren Ruhezeit bei Kolumbarien normalerweise noch die ganze Urne vorhanden. Insbesondere Marmor-Urnen oder Edelstahl-Urnen sind quasi unversehrt.
Mehr Informationen zu Kolumbarien finden Sie in unserem Artikel „Urnenwand – Was ist ein Kolumbarium?“.
Für die oberirdische Bestattung in Kolumbarien dürfen Metallurnen, Keramikurnen, Steinurnen und Marmorurnen bedenkenlos verwendet werden, da diese keinen Prozess des Zerfalls durchlaufen müssen. In der Urnenwand darf die Urne ruhig so hübsch bleiben wie sie ist.
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